Würzburg Memo

Wissenswertes zu den Motiven
Der Hafen wurde 1875 in Betrieb genommen, als Handel und Schwertransport von Kohle, Stahl und anderen Gütern im Zuge der industriellen Revolution zunehmend an Bedeutung gewann. Als der Hafen wiederum zu klein wurde, wurde auf der Höhe von Zell ein neuer, wesentlich größerer Binnenhafen angelegt, der 1940 in Betrieb wurde. Der bis dato genutzte Hafen bekam fortan den Namen „Alter Hafen“. Ein Teil der Anlage wurde abgerissen, um für das 1954 in Betrieb genommene Heizkraftwerk der WVV Platz zu machen. Ab 2001 erlebte der Alte Hafen eine Renaissance. Seitdem wird das Areal als „Kulturspeicher“ für Kultur aller Art genutzt. Die alten Industriegebäude verleihen den Galerien, Theatern, usw. einen besonderen Charme, weshalb sie äußerlich weitgehend erhalten blieben.
Adresse: Veitshöchheimer Straße
Der Barocke Hafenkran wurde 1767 bis 1773 errichtet und diente zur Be- und Entladung von Schiffen. Bereits seit 1548 ist das dortige Mainufer als Kai befestigt. Der Kranen trug maßgeblich zur Steigerung des Handels über den Schiffsweg im 18. und 19. Jahrhundert bei. 1846 wurde er stillgelegt und durch einen eisernen Kranen 50 Kilometer flussabwärts ersetzt. Da sich der Alte Kranen bereits zu einem Wahrzeichen entwickelte, blieb er weiterhin bestehen. Während der Alte Kranen die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg schadlos überstand, blieb das daran gelegene ehemalige Hauptzollamt noch bis Ende der 1980er Jahre eine Ruine. Heute wird das Gebäude für Gastronomie genutzt.
Adresse: Kranenkai 1-3
Das ehrwürdige Muschelkalk- und Sandsteinbau wurde 1891 auf dem Gelände der ehemaligen Schweizerei fertiggestellt und löste somit das 1894 abgerissene Landgericht zwischen Dom und Neumünster ab (siehe „Neumünster“). Beim Bombenangriff am 16. März 1945 brannte das Gebäude bis zum Keller vollständig aus. 1947 bis 1953 wurde das viergeschossige, zweiflügelige Gebäude etwas vereinfacht wiederaufgebaut.
Adresse: Ottostraße 5
Das Anatomische Institut ist eines der schönen Institutsgebäude der Universität Würzburg entlang des Röntgenrings. Der Ring wurde nach den 1895 im benachbarten Physikalischen Institut entdeckten Strahlen umbenannt. Das Gebäude wurde 1880 bis 1883 errichtet und steht als typisches Gebäude der Gründerzeit unter Denkmalschutz. Nach deren Zerstörung 1945 wurde es in etwas vereinfachter Form wiederaufgebaut. Bis heute ist darin das Institut für Anatomie und Zellbiologie beheimatet.
Adresse: Koellikerstraße 6
Der Barbarossaplatz wurde nach Kaiser Friedrich I Barbarossa benannt, der 1156 in Würzburg heiratete und den Würzburger Bischof 1168 zum Fürstbischof erhob. Erst 1996 wurde der Platz zur Fußgängerzone umgewandelt. Bis dato gab es für Fußgänger seit 1966 eine Unterführung. Früher floss hier die Kürnach durch und weiter entlang der heutigen Juliuspromenade in Richtung Main. Der seit 1952 dort ansässige Woolworth – von Würzburgern liebevoll ‚Wollwert‘ genannt – war bis 1990 noch in einem zweistöckigen Gebäude untergebracht, ehe es von einem fünfstöckigen Haus ersetzt wurde.
Das „Bürgerspital zum Heiligen Geist“ ist seit eine Stiftung, die ursprünglich reiche Bürgerinnen und Bürgern sowie die Stadt Würzburg zur kostenlosen Grundversorgung der Armen, Alten und Kranken ins Leben riefen. Urkundlich erwähnt wurde die Stiftung mit ihrem historischen Gebäude erstmals 1316 erwähnt, 1718 wurde der größte Teil des Komplexes neugebaut. Das älteste noch erhaltene Gebäude ist die Spitalkirche aus dem Jahr 1371. 1950 wurde der Altbau wiederaufgebaut. Erst 1956 kam die große Uhr und das beliebte Glockenspiel hinzu, das mehrmals täglich zu hören ist. Seit jeher dient das Weingut Bürgerspital zur Finanzierung der Stiftung. Das Bürgerspital betreibt heute mehrere Seniorenheime in der Stadt und ist – nach dem Juliusspital – das drittgrößte Weingut Deutschlands.
Adresse: Theaterstraße/Semmelstraße
Die Domstraße verläuft von der Alten Mainbrücke zum Kiliansdom und teilte die frühmittelalterliche Altstadt in Form eines fünfeckigen Bischofshuts haargenau symmetrisch in der Mitte. Dementsprechend ist die zentrale Hauptachse seit jeher eine der Hauptgeschäftsstraßen der Stadt Würzburg. Erst 1990 wurde die Domstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt. Der Kiliansdom ist die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands, beinhaltet jedoch auch barocke und moderne Elemente. Im Gegensatz zum Rest der Straße überstand zumindest der größte Teil der Außenfassade des Gotteshauses den Bombenhagel 1945. Viele Würzburger haben jedoch nach dem langwierigen Wiederaufbau die markanteren, verschnörkelten Spitzen der vorderen beiden Kirchtürme vermisst. Den ursprünglichen Häusern folgten in der Nachkriegszeit überwiegend schlichte, damals moderne und funktionale Neubauten.
Schon lange vor Christus gab es eine keltische Siedlung auf dem Marienberg. Die erste Burganlage wurde im 6. Jahrhundert nach Christus errichtet. Die Marienkirche aus dem frühen 11. Jahrhundert gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt, der Bergfried wurde um 1200 errichtet. Die größten Veränderungen erlebte die ehemalige Burg im 16. Jahrhundert, als sie die Fürstbischöfe Lorenz von Bibra und Julius Echter von Mespelbrunn zu einem Renaissanceschloss ausbauen ließen und Mitte des 17. Jahrhunderts, als deren Nachfolger Philipp Johann von Schönborn die Festung durch zahlreiche Bastionen und Maueranlagen erweitern ließ. Im Zweiten Weltkrieg vor allem durch tagelange Brände stark beschädigt, wurde die Festung Marienberg nach mühevoller Arbeit bis 1952 detailgetreu wiederaufgebaut. Das Wahrzeichen und deren Anblick ist der ganze Stolz der Stadt.
Das alte Rathaus ist nach dem Grafen Eckart benannt, der bis 1200 als Schultheis an dieser Stelle im Vorgängergebäude wohnte. Ab 1316 wurde der Grafeneckart als erstes Würzburger Rathaus erbaut, Stück für Stück vergrößert und mit neueren Bauten dahinter und daneben erweitert. Der Turm wurde von 1453 bis 1456 errichtet. Im Mittelalter befand sich vor dem Grafeneckart ein Baum, an dem Gericht gehalten wurde, woran bis heute das Gemälde auf der Front erinnert. 2016 bekam das alte Rathaus einen neuen Anstrich – aus dem bisherigen schmutzig wirkenden Ocker wurde ein strahlendes Weiß, das sowohl die Steinquader an den Rändern als auch die feinen Gemälde geschickt hervorhebt.
Adresse: Beim Grafeneckart 1
Die Hofstraße ist die Verbindungsstraße vom Dom und der inneren Altstadt zur Residenz und damit zum damaligen Hof des Fürstbischofs. Im Laufe der Jahre hat der Straßenzug sein Gesicht mehrmals stark verändert, zuletzt mit der 2025 beendeten Sanierung des Mozartareals. In der Folge des Baus der Residenz wurde die Hofstraße im 18. Jahrhundert verbreitert und begradigt. Doch bis heute stehen hier einige der großen, alten Höfe der einst mächtigen und privilegierten Domherren. Für Aufsehen erregte die Einführung einer sehr kurzen Fußgängerzone 2014 am Anfang der Hofstraße bis zur Maxstraße, um den Durchgangsverkehr dort zu stoppen.
Die Kaiserstraße verbindet den Bahnhofsplatz mit dem Barbarossaplatz. Da sich zuvor hier noch Festungsanlagen der alten Stadtmauer befanden, wurde die Kaiserstraße erst ab 1873 angelegt. In der Folge entwickelte sie sich rasch zu einer Hauptgeschäftsstraße mit viergeschossigen Steinhäusern. Seit den 1890er Jahren fahren hier elektrische Straßenbahnen zum Hauptbahnhof. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der völlig zerstörten Straße zunächst nur viele einstöckige Häuschen für Läden gebaut, die erst Schritt für Schritt von neuen Gebäuden in der heutigen Größe überbaut wurden (siehe Woolworth unter „Barbarossaplatz“). Nur wenige Meter unter der Erde liegende Leitungen – unter anderem der Straßenbahn – ermöglichen bis heute keine im Boden verwurzelte Begrünung der Kaiserstraße.
Seit 1865 steht der Würzburger Hauptbahnhof an der heutigen Stelle. Zuvor gab es an der Stelle, wo heute das Mainfranken Theater steht, bereits einen Kopfbahnhof. Seit 1895 ziert der Kiliansbrunnen den Bahnhofsvorplatz. Auf ihm ist eine Bronzestatue des Stadtheiligen St. Kilian mit Stab und Bischofstracht montiert. Gestiftet wurde der Brunnen von Prinzregent Luitpold von Bayern, der in Würzburg auf die Welt kam. Eine Inschrift erinnert an das Geschenk des Monarchen. Während der Hauptbahnhof und der Bahnhofsvorplatz nach dem Zweiten Weltkrieg ein völlig neues Gesicht bekamen, blieb der Kiliansbrunnen unverändert. Nach einer aufwendigen Sanierung erstrahlte der Brunnen mit seinem Marmorbecken 2009 in völlig neuem Glanz.
Der Kranenkai erstreckt sich vom Alten Kranen bis zur Friedensbrücke. Für weitere Informationen, siehe „Alter Kranen“.
Beim 1730 von Balthasar Neumann fertiggestellten Wehrturm handelt es sich um einen Teil der gewaltigen Bastionsanlage der Festung Marienberg im Südwesten des Marienbergs in Richtung Höchberg. Der seltsame Name stammt vom französischen Wort „Mâchicoulis“ für „Mordlöcher“, da im Maschikuliturm auf drei Ebenen rundherum Löcher für Kanonen und weitere Schießscharten versehen sind. Die alte Muschelkalkmauer war einst auf dem festen Felsen des Bergs aufgestützt worden, was sie jahrhundertelang problemlos zusammenhielt. 2014 musste sie allerdings saniert werden, um Steinschlag zu vermeiden. Jahrzehntelang – bis in die 1970er Jahre – war der Innenraum des Turms verwahrlost und verwildert. Heute kann der Maschikuliturm an einigen Feiertagen im Jahr besichtigt werden. Nach der Sehenswürdigkeit hat sich die größte Fangruppierung des FC Würzburger Kickers, die „Maschikuli Ultras“, benannt.
Vom Alten Kranen bis zur Alten Mainbrücke erstreckt sich der Mainkai. Jahrhundertelang war der Uferabschnitt Umschlags- und Lagerplatz für Brennholz. Bis ins frühe 20. Jahrhundert befand sich hier der Holzmarkt, weshalb das steinerne Tor dahinter „Holztor“ genannt wird. In der Nachkriegszeit wurden am Mainkai getrennt voneinander eine Autostraße und eine Uferpromenade errichtet. Der Mainkai entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem immer beliebteren Freizeittreffpunkt, wo in den frühen Abendstunden an warmen, sonnigen Tagen vor allem viele Studenten zu sehen sind.
Im Stil der Nachkriegsmoderne ist zwischen 1955 bis 1957 ein Gebäudekomplex entstanden, in dessen vorderen Teil an der Hofstraße bis 2001 die Mozartschule (bis 1966 Mozartgymnasium) beheimatet war. Eine Bürgerinitiative verhinderte in den 2010er Jahren den Abriss der maroden Gebäude und 2021 bis 2024 wurde das Mozartareal aufwendig energetisch und detailgetreu saniert. Der denkmalgeschützte Bau steht seitdem für eine gelungene Modernisierung eines stilistisch prototypischen Gebäudes der 1950er Jahre. Heute wird der vordere Teil als Kulturzentrum, von der Musikschule Würzburg und der Hochschule für Musik genutzt.
Bis etwa 1200 befand sich entlang der heutigen Neubaustraße die Stadtmauer, ehe sie bis zum Sanderring erweitert wurde. Sie wurde später nach der 1591 eingeweihten Neubaukirche der Universität Würzburg mit ihrem markanten Sandsteinturm benannt. Fünf Häuser (mit den Nummern 6 bis 14) heben sich besonders hervor: Die barocken sogenannten Greisinghäuser wurden von 1715 bis 1736 von Baltasar Neumann erbaut und erst in den 1970er Jahren wiederaufgebaut. Ansonsten ist der Straßenzug heute geprägt von schlichten Nachkriegsbauten. Seit Ende des 19. Jahrhunderts zieren Bäume den Abschnitt auf der linken Seite bis zur Neubaukirche.
Direkt neben dem Kiliansdom befindet sich eine weitere große und bedeutende Kirche. An dem Ort, an dem 689 der Stadtheilige St. Kilian und seine Gefährten Kolonat und Totnan ermordet und verscharrt wurden, lies Bischof Adalbero 1060 eine Stiftskirche errichten. Deren Gräber in der Krypta zählen zu den bedeutendsten Heiligengrabstätten in ganz Franken. Im Hochmittelalter wurde das Neumünster entscheidend erweitert, im frühen 18. Jahrhundert kamen die markante Kuppel und die prächtige barocke Innenausstattung hinzu. Die teilweise zerstörte Kirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichsweise schnell und detailgetreu wiederaufgebaut. Dagegen veränderte sich damals das Umfeld des Neumünsters sehr stark. Übrigens kam man bis 1984 vom Kürschnerhof vor der Kirche nur durch ein Hoftor in die Domstraße, ehe das dazwischen gelegene Gebäude – das alte Landgericht 1894 – abgerissen wurde, um Platz für den zunehmenden Verkehr zu schaffen.
Adresse: Martinstraße 4/Kürschnerhof
Der Markplatz ist in den Teilen Oberer und Unterer Markt getrennt. Das Falkenhaus am Oberen Markt ist ein Sinnbild für den detailgetreuen und erfolgreichen Wiederaufbau zahlreicher historischer Gebäude in Würzburg, vor allem von denen im Barockstil. Die im späten 14. Jahrhundert errichtete Marienkapelle (nicht -kirche!) ist die wohl größte Kapelle Deutschlands und Ausdruck des Selbstbewusstseins der Bürger gegenüber dem Fürstbischof im späten Mittelalter. Nicht nur der Kirchturm, sondern auch die goldene Marienstatue auf deren Spitze überlebte wie durch ein Wunder den Bombenangriff am 16. März 1945. Sie gab den Bürgern in der Nachkriegszeit Zuversicht und spendete ihnen Trost, dass die Stadt im neuen Glanz erblühen kann. 1980 wurde die bis dato unscheinbare Fassade in weiß und rot gestrichen. Bis 1972 wurde der Obere und der Untere Markt als Parkplatz genutzt. 1977 kam am Ostende der Häckerbrunnen hinzu, der einen typischen fränkischen Weinbauer (Häcker) zeigt.
Die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe wurde von 1719 bis 1778 nach den Plänen von Baltasar Neumann erbaut und spiegelt deren Selbstbewusstsein (oder auch Größenwahn) zur Zeit des Absolutismus wider. Seitdem erlebte das imposante Monument keine baulichen Veränderungen; im Zweiten Weltkrieg hielt die geniale Bauweise dem Bombenhagel überraschend gut Stand. Lediglich der Frankoniabrunnen kam 1894 hinzu. Als einzigartiges Barockschloss, das in seiner architektonischen Bedeutung in einer Reihe mit denen in Versailles und Schönborn steht(!), wurde die Residenz 1981 damals als erst drittes Gebäude in Deutschland in die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Mit der Annektion Würzburgs 1815 fiel die Residenz an Bayern. Bis heute befindet sich der 1128 gegründete Staatliche Hofkeller als staatliches Weingut im Untergrund der Residenz.
Adresse: Residenzplatz 2
Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau ließ den barocken Adelshof in der Theaterstraße 1706-1708 erbauen, weshalb er offiziell als Greiffenclau-Palais bezeichnet wird. Wegen seiner rötlichen Buntsandsteinfassade wird er seit jeher „Roter Bau“ genannt. 1874 wurde das markante Gebäude durch einen Brand zerstört und neu errichtet und anschließend bis nach dem Ersten Weltkrieg vom Militär genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben große Teile der Außenfassade erhalten und dem Roten Bau wurde ein üppigeres Schrägdach hinzugefügt. 2015 bekam der Rote Bau einen Anstrich, der seinem Spitznamen seitdem alle Ehre macht und es seitdem noch auffälliger in Erscheinung treten lässt.
Adresse: Theaterstraße 23
Ursprünglich war das Stift Haug ein 1007 eingeweihtes Kloster, auf einem Hügel (althochdeutsch = houg) vor der Stadt, wo sich heute der Hauptbahnhof befindet. Mitte des 17. Jahrhunderts stand das Stift dem Bau der vergrößerten städtischen Festungsanlagen im Weg. Deshalb wurde stattdessen am heutigen Standort eine völlig neue, deutlich größere und opulentere Kirche gebaut, die den Namen „Stift Haug“ übernahm. Offiziell heißt sie „St. Johannes in Stift Haug“. Von 1671 bis 1690 dauerte der Bau der ersten großen barocken Kirche nördlich der Alpen des italienischen Architekten Antonio Petrini. Vor allem die riesige Kuppel, aber auch die prunkvolle Innenausstattung setzten zu jener Zeit im süddeutschen Raum völlig neue Maßstäbe. Beim Bombenangriff am 16. März 1945 brannte die Kirche fast komplett aus, zumindest die Kuppel und ein Großteil des Mauerwerks hielten stand. Der Innenraum wurde in der Nachkriegszeit neugestaltet und ist seitdem deutlich schlichter gehalten als zuvor. Da der Putz der Außenfassade zu bröckeln begann, wird sie seit Mitte 2025 umfassend saniert.
Adresse: Bahnhofstraße 4
Die Pfarrkirche St. Burkard gilt als die älteste noch erhaltene Kirche der Stadt (Die Marienkirche auf der Festung ausgenommen) und ist nach dem ersten Bischof von Würzburg benannt. Der größte Teil der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, der älteste Teil aus dem Jahr 1033. Im Zweiten Weltkrieg wurden (lediglich) der Dachstuhl und Teile der Innenausstattung zerstört. 2025 wurde die Außenfassade restauriert. Wie der Grafeneckart bekam die Burkarderkirche, statt der bisherigen ockerfarbenen, eine weiße Fassade. Charakteristisch sind die beiden unterschiedlichen Türme. Im 19. Jahrhundert schlug im südlichen Turm ein Blitz ein, worauf er mit rotem statt gelbem Sandstein neugebaut wurde. Durch die Sanierung 2025 wurde diese Besonderheit weiter hervorgehoben.
Die heutige Kirche wurde in der Vergangenheit mehrmals umgebaut und umbenannt. 1221 wurde erstmals die Kapelle St. Agnes urkundlich erwähnt, aus der kurze Zeit später die Klosterkirche St. Agnes entstand. 1607 bis 1610 errichteten Jesuiten eine neogotische Kirche, die erst auch, dann bald nur noch St. Michael geweiht wurde. Der Grundstein für den heute bestehenden, noch größeren Sakralbau wurde 1765 gelegt. Die Fertigstellung der inzwischen (Priester-)seminarkirche verzögerte sich aus diversen Gründen um Jahrzehnte bis zum Jahr 1831. 1945 überlebten (nur) die Außenmauern, innerhalb von zehn Jahren wurde die Kirche etwas sachlicher und bescheidener wiederaufgebaut. Seit der Renovierung 2014 sind die Schmuckelemente und Figuren an der Frontmauer auffällig in Weiß hervorgehoben.

